Unser pädagogisches Konzept

Das pädagogische Konzept des Kindergartens Sonnenhaus beruht auf der Waldorfpädagogik. Grundlage ist das anthroposophische Menschenbild. Der Mensch wird gesehen als Ganzheit von Leib, Seele und Geist.

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Unser Anspruch.

Unser Anspruch ist es, die gesunde Entwicklung des Kindes in körperlicher Hinsicht, aber auch im Seelischen und Geistigen zu fördern. So fühlen wir uns in unserer Arbeit dem Wesen des Kindes verpflichtet und lassen uns einerseits von den allgemeinen Entwicklungsgesetzen leiten und schauen auf der anderen Seite auf das einzelne Kind mit seinen ganz individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten, Neigungen, Problemen und Eigenheiten.

Wichtige Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind die Förderung von Selbständigkeit der Kinder in alltäglichen Verrichtungen sowie in ihrem Lernprozess. Weiterhin fördern wir die Entwicklung von Selbstbewusstsein bzw. die Entstehung eines realistischen Selbstbildes mit dem Erkennen eigener Grenzen und Möglichkeiten.

Die Kinder sollen lernen, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Wir unterstützen sie dabei, ein Bild der sie unmittelbar umgebenden Welt zu entwickeln und bereiten sie so für den Übergang zur Schule vor. Bei all dem bauen wir auf dem auf, was das Kind mitbringt und bieten ihm einen geschützten Raum, in dem es sich ganzheitlich entwickeln kann. Unsere Ziele sind zu sehen vor dem Hintergrund eines Bildungsverständnisses und eines Bildes vom Kind, das in der anthroposophischen Geisteswissenschaft formuliert ist und dessen Inhalte sich heute in verschiedenen Forschungsrichtungen wiederfinden.

 
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Unser Bild vom Kind.

Das Kind kommt mit individuell gestalteten körperlichen, geistigen und seelischen Voraussetzungen auf die Welt und wird nach allgemeinen Entwicklungsgesetzen zu einer erwachsenen Persönlichkeit, die sich in einem lebenslangen Lernprozess weiter-entwickelt.

Die Voraussetzungen können auch als Instrumente der Persönlichkeit gesehen werden, die das Kind kennen, benutzen oder auch umgestalten lernen muss, um sie in den Dienst seiner unverwechselbaren Individualität mit ihren Entwicklungsimpulsen stellen zu können. Wenn das Kind in einem späteren Alter diese Instrumente beherrscht, kann es sich selbständig, frei und verantwortungsbewusst im Leben behaupten und seine Ziele verfolgen.

Das Kind, das zu uns in den Kindergarten kommt, verfügt über optimale Voraussetzungen, sich zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln, zu lernen. Sein Tätigkeitsdrang und sein Lernwille, basierend auf einem Urvertrauen in die eigenen Kräfte und dazu seine grenzenlose Offenheit an alle Eindrücke der Umgebung, sein Urvertrauen in die Welt sind das Startkapital des Kindes für alles Lernen. Innerlich verbunden mit der Welt, ihr noch nicht gegenüberstehend hat das Kind das Bedürfnis, diese durchschaubar, handhabbar und sinnvoll geordnet zu erleben. Im Tun kann das Kind erleben, dass die Welt prinzipiell gestaltbar ist, dass eigene Anstrengungen Sinn machen und dass es sich lohnt, sich auf die Herausforderungen des Lebens einzulassen. So gewinnt das Kind Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Kräfte.

Im Kindergartenalter macht das Kind die ersten Schritte auf seinem Individualisierungsweg um sich später als Erwachsener in Übereinstimmung mit sich selbst und in Freiheit im gesellschaftlichen Leben behaupten zu können.

 
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Tätigkeiten und Wahrnehmung.

Lernen vollzieht sich subjektiv und individuell verschieden vor dem Hintergrund allgemeiner Entwicklungsgesetze.

In diesem Kindergartenalter ist es, anders als später in der Schulzeit, ein indirekter, impliziter Vorgang, für den nicht Reflexion und gedankliche Aktivität maßgeblich sind, sondern Tätigkeiten und Wahrnehmungen. Bei dem selbstentdeckenden, persönlichkeitsbezogenen Lernen schaffen sich die Kinder ein Bild von sich, von den anderen in der Gemeinschaft und von der Welt. Sie entwickeln so Ich-Kompetenzen, soziale Kompetenzen und Sachkompetenzen und setzen diese ein. Ansatzweise entwickeln sich bei den Kindern lernmethodische Kompetenzen.

Um sich selbst bilden zu können, brauchen die Kinder im Umgang mit der Welt vielfältige Primärerfahrungen, brauchen sie Erfahrungen, die unmittelbar durch den Leib erworben werden. Durch solche mit dem ganzen Leib auf genussvoll spielerische Weise erfahrene komplexe Bewegungsvorgänge entstehen seelische Begleitbilder, in denen die unbewusste Grundlage liegt für spätere mathematische, musikalische, physikalische und architektonische Fähigkeiten und Ansichten. Das spätere Denken baut auf Wahrnehmungsprozessen auf, es entwickelt sich aus ihnen. Vielfältige unmittelbare Erfahrungen ermöglichen den Erwerb wichtiger grundlegender Fähigkeiten, mit denen die Kinder später in der Lage sein werden, sich notwendiges Wissen und Können anzueignen, um damit kompetent umzugehen. Eine gesunde leiblich-körperliche Entwicklung ist wichtige Voraussetzung für alle Bildung, für alles Lernen.

Aus einer körperlichen Intelligenz kann sich eine kognitive Intelligenz entwickeln. Der Kindergarten bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erlangung von Grundkompetenzen wie Körper- und Bewegungskompetenzen, Sprachkompetenz, mathematische und natur-wissenschaftliche Kompetenz, Konzentrationskompetenz, Phantasie- und Kreativitäts-kompetenz, Sozialkompetenz sowie Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz.

Alle im Berliner Bildungsprogramm formulierten Bildungsbereiche finden ihren Niederschlag in unserer Arbeit mit den Kindern, wobei sie von den Pädagogen für die Kinder implizit, jedoch bewusst in den Alltag integriert werden.